Chemie Polymerisation Polyethen: LDPE und HDPE

Polyethen (PE)

Ein weiteres Polymerisat ist Polyethen oder Polyethylen.

Das Monomer ist Ethen (Ethylen).

Abhängig vom technischen Verfahren erhält man zwei unterschiedliche Arten von Polyethen.

Hochdruck-Polyethen (LDPE)

Die Herstellung erfolgt bei hohem Druck und hoher Temperatur.

  • Druck (p): 1400-3500 bar

  • Temperatur (T): 150-300°C

Es handelt sich um stark verzweigte Polyermketten, weshalb LDPE (low density polyethen) eine geringere Dichte aufweist.

  • Dichte: 0,915 g/cm³ - 0,935 g/cm³

  • Struktur: stark verzweigt, amorphe Bereiche

  • Eigenschaften: zäh, bruchfest

  • Verwendung: Folien (z. B. Frischhaltefolien), Tragetaschen

Niederdruck-Polyethen (HDPE)

Die Herstellung erfolgt bei niedrigem Druck und geringerer Temperatur. Dazu wird noch ein metallorganischer Katalysator benötigt.

  • Druck (p): bis 50 bar

  • Temperatur (T): 50-150°C

  • Katalysator:metallorganisch

HDPE (high density polyethen) weist eine höhere Dichte auf und ist der höherwertigere, aber auch teurere, Kunststoff.

  • Dichte: 0,94 g/cm³ - 0,97 g/cm³

  • Struktur: schwach verzweigt, teilkristalline Bereiche

  • Eigenschaften: belastbar, wärmestabil, hohe Festigkeit

  • Verwendung: Schutzhelme, Rohre
i

Vor- und Nachteile

LDPE ist günstiger und schneller herstellbar.

HDPE ist hingegen hochwertiger, stabiler und besitzt eine bessere Wärmebeständigkeit.
!

Merke

Druck, Temperatur und Katalysatoren haben Einfluss auf die Reaktion und die Produkte.

Hoher Druck und Temperatur beschleunigen die Reaktion und führen daher zu verzweigten, amorphen Polymerisaten.
Bei geringem Druck und Temperatur entstehen hingegen kristalline Bereiche.