Der lineare Potenzialtopf
Der lineare Potenzialtopf ist ein Modell eines quantenmechanischen Systems zur Beschreibung des Aufenthalts eines Teilchens.
Laut diesem Modell ist ein Teilchen zwischen zwei unendlich hohen Potenzialbarrieren eingeschlossen.
Merke
Aufbau des Modells
Es handelt sich um ein eindimensionales Modell, da sich das Teilchen nur in x-Richtung bewegen kann.
Folgende Eigenschaften gelten für das Modell:
- Das Teilchen befindet sich ein einem Topf mit der Länge $L$
- Die Energie innerhalb des Topfes beträgt: $E_{\rm{pot}}(x)=0$ für $0<x<L$
- Die Ränder stellen die unendlich hohen Potenzialbarrieren dar: $E_{\rm{pot}}(x)=0$ für $x<0$ und $x>L$
Stehende Wellen
Die Teilchen können sich nur zwischen den beiden Barrieren aufhalten.
Damit dies möglich ist, müssen ihre Wellenlängen allerdings so sein, dass sie sich nicht selbst weginterferieren. Sie müssen also eine stehende Welle ausbilden.
Tipp
Beispiel einer stehenden Welle (schwarz) und der Knotenpunkte (rot)
Merke
Bei stehenden Wellen gilt für den Zusammenhang von Wellenlänge $\lambda$ und Länge $L$:
Und damit auch
Energiewerte des Teilchens
Die Teilchen im Potenzialtopf können nur bestimmte diskrete Energieniveaus annehmen.
Herleitung
Die Energie des Teilchens entspricht seiner kinetischen Energie, da die potentielle Energie ja Null sein soll. Die Formel lässt sich dann mit Hilfe von $p=mv$ bzw. $p^2=m^2 v^2$ (siehe Impulse) weiter umformen.
Nach De-Broglie gilt für die Wellenlänge
$\lambda = \frac{h}{p} \Rightarrow p=\frac{h}{\lambda}$
Einsetzen der Bedingung für stehende Wellen:
$p=\frac{h}{2L} \cdot n$
Schließlich erhalten wir für die Energie unseres Teilchens
mit $n=1,2,3,...$